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Τρίτη 22 Ιουλίου 2025

Impfstoffe gegen Krebs und Herzkrankheiten – Wo stehen wir heute?

Fortschritte, Chancen und Grenzen moderner Impfstoffentwicklung

Liebe Freunde,

dieser Beitrag richtet sich vor allem an jene unter euch, die keinen beruflichen Hintergrund im medizinischen Bereich haben, sich aber für die Entwicklungen in diesem Feld interessieren. Er ist ausdrücklich nicht für Impfgegner, Impfkritiker, Impfphobiker oder Anhänger von Verschwörungstheorien gedacht.

Ich möchte betonen, dass die folgenden Informationen besonders hoffnungsvoll sind – vor allem für die Jüngeren unter euch. Für meine Generation mag es vielleicht etwas spät sein, um noch substanziell davon zu profitieren, aber das schmälert nicht die

Bedeutung der Fortschritte. Ohne Übertreibung, wir leben im „goldenen Zeitalter“ der Impfstoffentwicklung. Dieser Fortschritt ist in hohem Maße der mRNA-Technologie zu verdanken, die erstmals während der COVID-19-Pandemie breit eingesetzt wurde. Und das bestätigen auch zahlreiche Fachleute, die an vorderster Front der Forschung stehen.

Wenn ihr bislang dachtet, dass mRNA-Technologie ausschließlich für COVID oder generell für Infektionskrankheiten gedacht sei, ist es an der Zeit, dieses Bild zu überdenken. Die heutigen Daten zeigen deutlich, dass ihre Möglichkeiten weit darüber hinausgehen.

Die Entwicklung von Impfstoffen gegen die häufigsten Todesursachen wie Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat sich dramatisch beschleunigt. Besonders in der Krebsimmuntherapie werden große Fortschritte gemacht. Obwohl die meisten dieser Impfstoffe sich noch in der klinischen Testphase befinden und noch nicht breit verfügbar sind, sind die bisherigen Ergebnisse äußerst vielversprechend.

Ich persönlich glaube, dass wir durch die enormen Fortschritte der medizinischen Wissenschaft in den letzten Jahren und den rasanten Einzug der Künstlichen Intelligenz in das Gesundheitswesen vielleicht schon in wenigen Jahrzehnten die meisten Krankheiten beseitigen könnten.

Keine Sorge, falls wir bis dahin den Planeten noch nicht zerstört haben, werden wir sicher andere Wege finden, das zu tun. In diese Richtung bewegen wir uns ohnehin schon...

Was mir dabei mehr Sorge bereitet - Letztlich könnten diese fortschrittlichen – und häufig sehr teuren – Therapien nur einer kleinen, privilegierten Minderheit zur Verfügung stehen. Der Rest von uns, die „normalen Sterblichen“, müsste sich mit den „Resten“ des pharmazeutischen Fortschritts zufriedengeben. Selbst dann könnten wir noch von einem gewissen therapeutischen Nutzen profitieren.

mRNA-Impfstoffe gegen Krebs und personalisierte Immuntherapien

Derzeit befinden sich weltweit über 60 mRNA-Krebsimpfstoffe in klinischen Studien. Mindestens zwei davon haben bereits Phase III erreicht, viele andere befinden sich in Phase I oder II.

Einer der vielversprechendsten Kandidaten ist mRNA-4157/V940 (Moderna/Merck), der in Kombination mit Pembrolizumab verabreicht wird – einem monoklonalen Antikörper, der den PD-1-Rezeptor blockiert. Einige Krebsarten exprimieren das Protein PD-L1, das an PD-1 bindet und dadurch das Immunsystem daran hindert, Krebszellen zu erkennen und zu bekämpfen. Pembrolizumab verhindert diese Bindung und reaktiviert die Immunantwort.

In einer Phase-2b-Studie bei Melanom-Patienten senkte die Kombination von mRNA-4157/V940 und Pembrolizumab das Rückfallrisiko um 44 % im Vergleich zur Monotherapie mit Pembrolizumab. Derzeit läuft eine Phase-3-Studie zur Bestätigung der Ergebnisse.

Parallel dazu zeigen personalisierte Impfstoffe auf Basis von Neoantigenen wie autogene cevumeran (BioNTech/Genentech) vielversprechende Frühdaten beim Bauchspeicheldrüsenkrebs. In einer Phase-I-Studie blieben Patienten mit Impfantwort 18 Monate rückfallfrei, verglichen mit etwa 13 Monaten bei Patienten ohne Impfantwort. Die Phase II wird derzeit rekrutiert, mit Abschlussziel um 2029.

Im Vereinigten Königreich plant der NHS, bis zu 10.000 Patienten in den nächsten fünf Jahren mit personalisierten Krebsimpfstoffen zu behandeln – unter anderem bei Lungen-, Hirn- und Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Ein weiteres Beispiel ist die Kooperation zwischen GSK und der Universität Oxford, die mit einer Förderung von 50 Millionen Pfund die Entwicklung präventiver Krebsimpfstoffe vorantreibt, die das Immunsystem gegen präkanzeröse Zellen schulen sollen.

Daneben laufen Studien zu gebrauchsfertigen (nicht personalisierten) DNA-Impfstoffen gegen das Melanom, im Rahmen einer Kooperation zwischen Scancell und dem NHS, mit Ziel, bis Ende 2025 Dutzende Patienten einzubeziehen.

Verbesserte Plattformen und KI-Integration

Beim Kopf-Hals-Karzinom zeigte das personalisierte Vakzin TG4050 des Unternehmens Transgene in einer randomisierten Phase-I-Studie ermutigende Ergebnisse: Kein Patient in der Impfgruppe erlitt einen Rückfall, gegenüber rund 20 % in der Kontrollgruppe. Die Phase-II-Studie begann Mitte 2024.

Die Einbindung Künstlicher Intelligenz (KI) beschleunigt die Auswahl relevanter Antigene erheblich. Dank fortschrittlicher Vorhersagealgorithmen kann die Entwicklung personalisierter Impfstoffe inzwischen in weniger als 4 Wochen erfolgen – statt 9 Wochen wie früher – bei gleichzeitiger Optimierung der Immunantwort.

Impfstoffe oder Therapien gegen Herzkrankheiten?

Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass bei nichtischämischer Herzinsuffizienz Autoimmunmechanismen beteiligt sind, bei denen T-Lymphozyten gestresstes Herzgewebe angreifen.

In diesem Zusammenhang wurde ein experimenteller „Toleranzimpfstoff“ entwickelt, der das Immunsystem neu trainiert, um Entzündungen zu reduzieren. In vorklinischen Modellen verbesserte sich dadurch die Herzfunktion durch Unterdrückung der Autoimmunaktivität.

Diese Ergebnisse sind ermutigend, befinden sich jedoch noch im frühen Stadium – bislang wurden nur Labor- und Tierversuche durchgeführt. Klinische Studien am Menschen haben noch nicht begonnen.

Fazit

- Der Fortschritt bei mRNA-Krebsimpfstoffen zeigt deutlich, dass diese Plattform weit über Infektionskrankheiten hinaus Potenzial bietet. Mit Hilfe von DNA-Sequenzierungstechnologien und KI wird eine immer präzisere Antigen-Zielauswahl möglich – und damit ein neuer Weg für hochgradig personalisierte Therapien, die sich an den genetischen Merkmalen jedes Einzelnen orientieren.

- Zwar werden noch einige Jahre an Studien nötig sein, um die Sicherheit und Wirksamkeit dieser Impfstoffe vollständig zu belegen, doch die bisherigen Daten lassen hoffen: Die Zukunft der Onkologie könnte persönlicher und hoffnungsvoller denn je sein.

- Analysten schätzen, dass die erste Zulassung eines mRNA-Krebsimpfstoffs bis 2029 erfolgen könnte. Frühdaten aus Studien zu Melanom, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Glioblastom (eine Hirntumorart) und anderen Hautkrebsformen stimmen vorsichtig optimistisch – doch große Phase-III-Studien laufen jedoch weiterhin.

- Impfstoffe gegen Herzkrankheiten befinden sich dagegen noch im vorklinischen Stadium. Ziel ist hier, das Immunsystem neu zu programmieren. Klinische Anwendungen sind deshalb noch in weiterer Ferne.

- Es ist zu erwarten, dass mRNA-basierte Therapien künftig auch bei seltenen, bisher als unheilbar geltenden Krankheiten zum Einsatz kommen. Ich bin überzeugt: In zehn Jahren könnten wir uns in einer Welt bewegen, in der wir die genetische Ursache einer Erkrankung identifizieren – und relativ einfach mit mRNA-Technologie korrigieren können.

Iannis Arvanitakis

Quellenangaben

1. https://www.globenewswire.com/news-release/2025/01/09/3007057/0/en/mRNA-Cancer-Vaccines-Clinical-Trials-Ongoing-Research-Development-Insight.html?

2. https://en.wikipedia.org/wiki/MRNA-4157/V940?

3. https://en.wikipedia.org/wiki/Autogene_cevumeran?

4. https://www.1stoncology.com/blog/transgene-achieves-key-milestones-in-2024-including-clinical-proof-of-principle-for-individualized-cancer-vaccine-strong-outlook-for-20251234651543/

5. https://www.hunimed.eu/news/heart-failure-autoimmune-mechanism-behind-disease-progression-enables-vaccine-therapy/

6. https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC10511650/

7. https://biomarkerres.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40364-024-00692-9

8. https://www.nature.com/articles/s41392-023-01674-3


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